Discussion:
Spam - mal Rossmann, mal ADAC, mal xyz, mal....
(zu alt für eine Antwort)
Michael Uplawski
2024-11-19 06:39:46 UTC
Permalink
Moin.
Hallo geschätzte Auskenner,
In de.admin.net-abuse.mail kennen sich noch mehr mit dem Thema aus.
Ich setze ein Follow-up.
In der Zeile ganz unten im Fenster der geöffneten Mail erscheinen
übrigens immer ähnliche Ziel-Links, wenn der Mauszeiger über die
verlockenden Einladungen streicht, bspw.
http://81.171.12.132/4krQUw23793NcbX493gkdhqdzngs5673YJFMZABSSZJKUQJ36765/12631g12
Eine Whois-Abfrage brachte für diese IP "Weblease Netherlands B.V.".
(…)
WAS meint IHR?
Normalerweise stelle ich selbst Fragen dieser Art. Inzwischen habe
ich aber dazu gelernt. Dass du solche Mails ignorierst oder
mindestens keinem Link folgst, ist schon das Erste und Richtige.

Danach behaupte ich, kannst du den Aufwand treiben, den Urheber zu
ermitteln, der ist wohl weder bei Weblease, noch hinter der
augenscheinlichen Absenderadresse zu suchen.

Statt dessen, wenn du dich bei einem Zugangsanbieter beschweren
möchtest – oder vielmehr: dem Betreiber des absenden Servers einen
Hinweis zukommen lassen willst –, musst du die Received-Header der
Mail analysieren.

Dazu gibt es viele Anleitungen im Netz.
Aber auch danach braucht es noch Input von Leuten mit Erfahrung.

Jetzt kommen die anderen.

(Crosspost und Follow-up de.admin.net-abuse.mail)
Karl-Josef Ziegler
2024-11-19 07:10:40 UTC
Permalink
Post by Michael Uplawski
Moin.
Hallo geschätzte Auskenner,
In de.admin.net-abuse.mail kennen sich noch mehr mit dem Thema aus.
Ich setze ein Follow-up.
In der Zeile ganz unten im Fenster der geöffneten Mail erscheinen
übrigens immer ähnliche Ziel-Links, wenn der Mauszeiger über die
verlockenden Einladungen streicht, bspw.
http://81.171.12.132/4krQUw23793NcbX493gkdhqdzngs5673YJFMZABSSZJKUQJ36765/12631g12
Eine Whois-Abfrage brachte für diese IP "Weblease Netherlands B.V.".
(…)
WAS meint IHR?
Normalerweise stelle ich selbst Fragen dieser Art. Inzwischen habe
ich aber dazu gelernt. Dass du solche Mails ignorierst oder
mindestens keinem Link folgst, ist schon das Erste und Richtige.
Danach behaupte ich, kannst du den Aufwand treiben, den Urheber zu
ermitteln, der ist wohl weder bei Weblease, noch hinter der
augenscheinlichen Absenderadresse zu suchen.
Statt dessen, wenn du dich bei einem Zugangsanbieter beschweren
möchtest – oder vielmehr: dem Betreiber des absenden Servers einen
Hinweis zukommen lassen willst –, musst du die Received-Header der
Mail analysieren.
Dazu gibt es viele Anleitungen im Netz.
Aber auch danach braucht es noch Input von Leuten mit Erfahrung.
Jetzt kommen die anderen.
Hier gibt es einen längeren Thread dazu:

<https://www.antispam-ev.de/forum/showthread.php?43221-Auto-Notfallset>

Dem ADAC ist die Spammerei auch bekannt und man möchte dort dagegen
vorgehen.
Michael Pachta
2024-11-19 15:16:48 UTC
Permalink
Post by Karl-Josef Ziegler
Dem ADAC ist die Spammerei auch bekannt und man möchte dort dagegen
vorgehen.
Ich könnten mir vorstellen, dass es Leute gibt, die sich an den ADAC
wenden und fragen, wo denn ihr Notfallset bleibt. Und das lässt das
eigentliche Problem erkennen: Die User begreifen nicht, dass es sich um
Spam handelt und klicken fröhlich auf die Links und geben noch
persönliche Daten preis, bis hin zu Kreditkarte-Daten. Was wiederum
zwanglos erklärt, warum diese Form von Spam so häufig ist, dass aller
anderer Spam darin untergeht.

Ich habe den Spam immer gelöscht, aber ich schätze, dass ich alleine vom
ADAC-Spam mehr bisher als 1.000 Stück bekommen habe (ja, es geht immer
noch weiter, seit etlichen Wochen). Zuzüglich den booking.com- und
Techniker-Krankenkasse-Spam.
Karl-Josef Ziegler
2024-11-19 16:02:39 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Karl-Josef Ziegler
Dem ADAC ist die Spammerei auch bekannt und man möchte dort dagegen
vorgehen.
Ich könnten mir vorstellen, dass es Leute gibt, die sich an den ADAC
wenden und fragen, wo denn ihr Notfallset bleibt. Und das lässt das
eigentliche Problem erkennen: Die User begreifen nicht, dass es sich um
Spam handelt und klicken fröhlich auf die Links und geben noch
persönliche Daten preis, bis hin zu Kreditkarte-Daten. Was wiederum
zwanglos erklärt, warum diese Form von Spam so häufig ist, dass aller
anderer Spam darin untergeht.
Ich habe den Spam immer gelöscht, aber ich schätze, dass ich alleine vom
ADAC-Spam mehr bisher als 1.000 Stück bekommen habe (ja, es geht immer
noch weiter, seit etlichen Wochen). Zuzüglich den booking.com- und
Techniker-Krankenkasse-Spam.
Der ADAC hat wohl schon ein Standardschreiben als Antwort:

'Die betrügerischen E-Mail-Versender versuchen über eine Umfrage zu
Erfahrungen mit dem ADAC die vermeintlich kostenfreie Bestellung eines
ADAC Auto-Notfallsets zu erreichen. Uns haben in diesem Zusammenhang
bereits einige Anfragen erreicht. Die Versender verwenden hierbei
gmail.com-, aber u. a. auch GMX-Mail-Adressen, um die Phishing-Mails zu
verbreiten. Hieran sind die rechtswidrigen und unseriösen E-Mails
schnell erkennen.

Klicken Sie bitte auf keinen Fall auf die Schaltflächen, um an der
vorgetäuschten ADAC Umfrage teilzunehmen.

Sollte eine Abbuchung stattgefunden haben, empfehlen wir Ihnen, die
Kreditkarte in Absprache mit Ihrem Bankinstitut sofort sperren zu
lassen, und Strafanzeige mit einem Ausdruck der Phishing-Mail zu erstatten.

Das Justitiariat des ADAC und eine auf IT-Recht spezialisierte Kanzlei
wurden eingeschaltet, um gegen die unseriösen Versender der
Phishing-Mails vorzugehen.

ADAC Mitglieder mit digitaler Mitgliedskarte in der Smartphone Wallet
wurden per Wallet-Push-Notification vom ADAC über die Phishing-Attacke
informiert.

Auf www.adac.de und
<https://www.adac.de/der-adac/verein/corporate-news/trickbetrueger-adac/>
warnen wir zudem bereits seit einigen Wochen vor den gefälschten
Phishing-Mails!

Der ADAC hat in dieser Angelegenheit Strafanzeige gestellt.'

Heute war übrigens die Parfümerie Douglas das Opfer. Die Gauner
missbrauchen alles, was man in Deutschland so kennt und was bei 2 nicht
auf den Bäumen ist. Hauptsächlich scheint es dabei aber um
Leadz-Generierung zu gehen, wo man die so gewonnenen Daten an ziemlich
halbseidene Firmen weiterverkauft.

Ob man die Täter jedoch jemals erwischen wird? Die sitzen meist über
Strohmänner und etliche Proxies getarnt im sicheren Ausland. Eher
vielleicht die Ankäufer der erschwindelten Leadz.
Michael Pachta
2024-11-19 19:31:25 UTC
Permalink
Post by Karl-Josef Ziegler
Heute war übrigens die Parfümerie Douglas das Opfer.
Auf Douglas-Spam ist meine Frau schon vor Wochen reingefallen. Hinterher
war sie plötzlich bei einer polnischen Saft-Website angemeldet. Sie
sollte auch ihre Kreditkartendaten eingeben. Sie war irritiert, dass ihr
die entsprechenden Eingabefelder bereits vor-ausgefüllt präsentiert
wurden. Ich schätze, das war der Browser, aber sie hat dennoch ihre KK
sperren lassen und eine neue beantragt.
Post by Karl-Josef Ziegler
Die Gauner
missbrauchen alles, was man in Deutschland so kennt und was bei 2 nicht
auf den Bäumen ist.
Ja. Heute war es Rossmann. Immer dasselbe: Irgendwas soll es umsonst
geben. Natürlich gibt es nie was.
Post by Karl-Josef Ziegler
Ob man die Täter jedoch jemals erwischen wird? Die sitzen meist über
Strohmänner und etliche Proxies getarnt im sicheren Ausland. Eher
vielleicht die Ankäufer der erschwindelten Leadz.
Wichtig wäre auch, wenn die Internet-User mal nachdenken, bevor sie
klicken. Meine Frau ist eigentlich für Spam sensibilisiert, aber das
Versprechen auf eine Parfüm-Gratisprobe hat allen Verstand ausgeschaltet.
Andreas M. Kirchwitz
2024-11-20 00:38:18 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Wichtig wäre auch, wenn die Internet-User mal nachdenken, bevor sie
klicken. Meine Frau ist eigentlich für Spam sensibilisiert, aber das
Versprechen auf eine Parfüm-Gratisprobe hat allen Verstand ausgeschaltet.
Die Angebote jener Spam-Welle sind realistisch. Warum sollte
der ADAC nicht vielleicht Pannensets verlosen? Warum Douglas
nicht Parfüm-Proben verteilen? Ähnliche Werbeaktionen gibt
es tatsächlich, das also ist keineswegs ungewöhnlich, somit
bleibt dieser Spam geschickt unter dem Radar.

Ebenfalls heutzutage völlig normal ist, dass Firmen beim
Einlösen von Gutscheinen, Teilnahme an Verlosungen usw.
oftmals (ohne Not) persönliche Daten abfragen. Da wundert
sich niemand mehr drüber.

Sogar die Abfrage von Zahlungsverbindungen ist nicht wirklich
verdächtig, denn das machen auch etablierte Firmen durchaus,
dass man eine Zahlungsverbindung entweder als Teil einer
Verifikation angeben soll oder aber vorsorglich für die
Möglichkeit des (freiwilligen) späteren Kaufs zusätzlicher
Produkte oder Dienstleistungen. Ja, das ist tatsächlich gar
nicht so ungewöhnlich.

Die E-Mail-Adresse passt nicht zur Firma? Viele Firmen
beauftragen externe Marketing-Firmen. Es kommt im Alltag
also vor, dass Werbe-Aktionen unter fremden Domains laufen.

Klar, als Profi ist man misstrauischer und man erkennt eher
die kleinen Details, die das ganze als böse Falle entlarven.

Aber für die normalen Nutzer gibt es keine starken Trigger,
sondern für sich allein kann alles irgendwie plausibel sein.
Viele Leute haben gute Erfahrungen mit solchen Aktionen
gemacht, wo Firmen ihre Probier-Pakete usw. verteilen.

So lächerlich dieser Spam auf uns hier wirken mag, doch er
zeigt schonungslos die (niedrige) Schwelle auf, wo der normale
Nutzer überrumpelt werden kann, selbst wenn ihm klar ist, dass
im Internet stets Misstrauen angesagt ist. Da hilft auch keine
weitere Aufklärung mehr, sondern hier ist so ungefähr das Ende
erreicht, was man einem normalen Nutzer beibringen kann.

Grüße, Andreas
Thomas Hochstein
2024-11-20 01:10:24 UTC
Permalink
Post by Andreas M. Kirchwitz
Klar, als Profi ist man misstrauischer und man erkennt eher
die kleinen Details, die das ganze als böse Falle entlarven.
Sehr hilfreich ist (nicht unbedingt, was die Menge des Spams betrifft,
aber nun gut ...) die Nutzung verschiedener Mailadressen. Das muss gar
nicht einmal so weit gehen, für jeden Kontakt eine eigene Mailadresse
anzulegen (habe ich schon lange weitgehend wieder aufgegeben). Es reicht,
dass Spamwellen in der Regel mehrere Mailadressen erfassen, und nicht
selten zuerst die falschen.

So hat die dana-Moderation keine Bankkonten oder Kreditkarten, mit denen
irgendetwas geschehen sein kann, die GVV nutzen weder Amazon noch Netflix,
und ein Role-Account aus einem Impressum ist sicherlich nicht die Adresse,
die der ADAC von mir hat.

-thh
--
BITTE *vor* dem Posten in de.admin.net-abuse.mail die Hinweise unter
<https://th-h.de/net/usenet/faqs/danam-intro/> lesen!

Weitere kleine Texte rund um das Thema E-Mail: <https://th-h.de/net/mail/>
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2024-11-20 08:26:51 UTC
Permalink
Post by Thomas Hochstein
Klar, als Profi ist man misstrauischer und man erkennt eher die
kleinen Details, die das ganze als böse Falle entlarven.
Sehr hilfreich ist (nicht unbedingt, was die Menge des Spams
betrifft, aber nun gut ...) die Nutzung verschiedener
Mailadressen. Das muss gar nicht einmal so weit gehen, für jeden
Kontakt eine eigene Mailadresse anzulegen (habe ich schon lange
weitgehend wieder aufgegeben). Es reicht, dass Spamwellen in der
Regel mehrere Mailadressen erfassen, und nicht selten zuerst die
falschen.
Das ist korrekt, hilft aber erst recht wieder dem Profi und nicht
dem 08/15-User, der das Ziel dieser Angriffe ist.

Wobei ich auch dann kein Notfallset, keine Bohrmaschine und keine
Zahnbürsten für mich reklamieren würde, wenn die Mails echt wären.
TANSTAAFL.

Servus,
Stefan
--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan - die wässrigste Erscheinung des Erstaunlichen.</b
(Sloganizer)
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2024-11-20 14:40:56 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Wobei ich auch dann kein Notfallset, keine Bohrmaschine und keine
Zahnbürsten für mich reklamieren würde, wenn die Mails echt wären.
TANSTAAFL.
Gerade eben kam eine "Werbung" der UNIQA, eine österreichische
Versicherung, die mir eine Oral-B schenken möchte. Weiß nicht, ob
darauf jemand anspringt - auch bei der Qualität des Spams gibt es
also immer noch Luft nach oben.

Servus,
Stefan
--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Pampische Zwirne will der Staat: Stefan!
(Sloganizer)
Michael Pachta
2024-11-20 14:45:15 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Gerade eben kam eine "Werbung" der UNIQA, eine österreichische
Versicherung, die mir eine Oral-B schenken möchte. Weiß nicht, ob
darauf jemand anspringt - auch bei der Qualität des Spams gibt es
also immer noch Luft nach oben.
Servus,
Stefan
Michael Pachta
2024-11-20 14:50:26 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Gerade eben kam eine "Werbung" der UNIQA, eine österreichische
Versicherung, die mir eine Oral-B schenken möchte.
Bei mir kommt dieses unwiderstehliche Angebot sinnvollerweise stets von
"Rossmann". Scheint so, als würden die Spammer nachlässig, vermutlich
weil es so gut läuft. Oder der Bodensatz der Spammergemeinde will auch
noch schnell absahnen.
Stephan Elinghaus
2024-11-20 15:43:02 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Gerade eben kam eine "Werbung" der UNIQA, eine österreichische
Versicherung, die mir eine Oral-B schenken möchte. Weiß nicht, ob
darauf jemand anspringt - auch bei der Qualität des Spams gibt es
also immer noch Luft nach oben.
Selbst heute springen noch Leute auf Spams in der Form
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Aufmerksamkeit! Dieses Mail ist vertrauenswürdig! Machen
verifizieren Ihre Konto sofort sonst suspendieren Ihre Account
in drei Tage! Jetzt hier klicken!
an.
Auch der nigerianische Prinz findet immer noch Opfer. Jeden Tag.
Wenn selbst auf die mieseste Mail reagiert wird - wie wird es erst
dann werden, sobald korrekt ausformulierte KI-generierte Spams
in Umlauf gebracht werden?
--
[place signature here]
Michael Pachta
2024-11-20 16:57:51 UTC
Permalink
Post by Stephan Elinghaus
Auch der nigerianische Prinz findet immer noch Opfer. Jeden Tag.
Das müssen dann Leute sein, die nur wenig Erfahrung mit Spam haben. Als
ich neu im Internet war (Ende der Neunziger) habe ich auf
Spammer-E-Mails geantwortet mit "unsubscribe" :-)

Okay, das führte schlimmstenfalls dazu, dass man mehr Spam bekam und
hatte ansonsten keine schlimmen Auswirkungen.

Heutzutage erkenne ich Spam schon fast immer direkt an der Kombination
aus Betreff und Absender, oft schon nur am Absender, wie ihr hierzugroup
sicher auch. Drei Beispiele für Absender von heute:

Ausstehende Bestellung (1)
BitcoinSystem
Sex
Post by Stephan Elinghaus
Wenn selbst auf die mieseste Mail reagiert wird - wie wird es erst
dann werden, sobald korrekt ausformulierte KI-generierte Spams
in Umlauf gebracht werden?
Mir dürfte dies hoffentlich keine Probleme bereiten. Aber Karl Arsch und
Lieschen Müller werden Lehrgeld bezahlen, viel Lehrgeld. Wobei ich eher
Angst habe, dass das Spam-Aufkommen noch viel größer wird. Was in den
letzten Monaten abgeht ist schon heftig, aber das wird noch mehr werden,
dank KI.
Stephan Elinghaus
2024-11-21 10:41:31 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Stephan Elinghaus
Auch der nigerianische Prinz findet immer noch Opfer. Jeden Tag.
Das müssen dann Leute sein, die nur wenig Erfahrung mit Spam haben. Als
ich neu im Internet war (Ende der Neunziger) habe ich auf
Spammer-E-Mails geantwortet mit "unsubscribe" :-)
Sehr viele dürften Spams auf den ersten Blick erkennen. Aber halt
nicht alle. Und genau die werden dann sehr schnell zu Opfern.
Die Gesamtsumme, die die Betrüger Jahr für Jahr erbeuten, geht
seit langer Zeit kontinuierlich nach oben.
Post by Michael Pachta
Post by Stephan Elinghaus
Wenn selbst auf die mieseste Mail reagiert wird - wie wird es erst
dann werden, sobald korrekt ausformulierte KI-generierte Spams
in Umlauf gebracht werden?
Mir dürfte dies hoffentlich keine Probleme bereiten. Aber Karl Arsch und
Lieschen Müller werden Lehrgeld bezahlen, viel Lehrgeld.
Ich würde das nicht als "Lehrgeld" bezeichnen.
Gerade bei älteren Personen herrscht noch ein gewisses Grund-
vertrauen, welches im Alter sogar noch zunimmt. Wenn da jemand von
der "Sparkasse" schreibt, daß das Konto verifiziert werden muß, dann
wird das erst mal bedingungslos geglaubt. Das kommt ja von den seit
Jahrzehnten bekannten, ehrenwerten Damen und Herren von der Bank.
Die Idee, daß das nur ein stinkender Betrüger ist, kommt hier gar
nicht erst auf.
Ein altes Mütterchen hat gar nicht das Hintergrundwissen, um
den Betrug erkennen zu können. Sie vertraut blind - sowas habe ich
schon live miterlebt. Ich bin mir absolut sicher, daß die Dame
damals betrogen worden wäre, wenn ich nicht rein zufällig den
startenden Betrug mitbekommen hätte (ging damals über WhatsApp und
den "Hallo, ich habe eine neue Handynummer"-Betrugsversuch. Da
saßen zwei Damen in fortgeschrittenem Alter im Restaurant am
Tisch daneben und habe sich unterhalten. Irgendwann kam das Thema
dort auf und die eine Dame hat dem Betrüger auch schon fleißig
geantwortet.

Genau deshalb funktioniert der Enkeltrick oder der Betrug durch
falsche Polizisten. Die Leute sind nicht dumm. Sie sind einfach
gutgläubig und vertrauen erst mal anderen. Sie haben das so gelernt,
Respekt und Ehrlichkeit haben hier noch einen sehr,
sehr großen Stellenwert. Solche Leute kommen gar nicht auf die Idee,
daß irgendein widerliches Stück Dreck ihre Gutgläubigkeit für
sich ausnutzen könnte, um sie zu betrügen. Schlicht, weil sie selbst
niemals auf solche Ideen kämen.

Leider eine sehr traurige Entwicklung der Gesellschaft.
Es ist wie überall - eine eigentlich gute und nützliche Sache wird
von wenigen Betrügern mißbraucht und damit für die gesamte Gesellschaft
unbrauchbar gemacht. Einfach nur widerlich.
--
[place signature here]
Karl-Josef Ziegler
2024-11-20 17:08:17 UTC
Permalink
Post by Stephan Elinghaus
Auch der nigerianische Prinz findet immer noch Opfer. Jeden Tag.
Wenn selbst auf die mieseste Mail reagiert wird - wie wird es erst
dann werden, sobald korrekt ausformulierte KI-generierte Spams
in Umlauf gebracht werden?
Wie sagte P. T. Barnum so schön: jeden Tag steht ein neuer Dummer auf,
man muss ihn nur finden.

Wenn auf 10.000 Spams nur einer anspringt...
Andreas M. Kirchwitz
2024-11-20 23:30:27 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Gerade eben kam eine "Werbung" der UNIQA, eine österreichische
Versicherung, die mir eine Oral-B schenken möchte. Weiß nicht, ob
darauf jemand anspringt - auch bei der Qualität des Spams gibt es
also immer noch Luft nach oben.
Meine aktuelle Zahnbürste (einer jungen Marke) stammt tatsächlich
aus der Werbeaktion einer Versicherung. Es war eine seriöse Aktion.
Es ist die beste Zahnbürste, die ich bisher hatte in meinem Leben.

Ich kann daher gut verstehen, wenn Menschen auf Spam reinfallen,
der solche positiven Erfahrungen ausnutzt. Technisch mag die
Spam-Welle eher laienhaft sein, aber das Social Engineering ist
gelungen. Keine übertriebenen Millionen vom Prinzen aus Afrika,
sondern gewöhnliche Dinge des Alltags, die nicht die Welt kosten.

Ehrlich gesagt wüsste ich spontan nicht, wie ich normale User
darauf sinnvoll vorbereiten könnte, ohne sie zu überfordern.
Das hat nichts mit Dummheit zu tun, denn mein eigenes technisches
Wissen ist ja auch erst mit der Zeit gewachsen.

Grüße, Andreas
Michael Uplawski
2024-11-21 06:23:52 UTC
Permalink
Post by Andreas M. Kirchwitz
Ehrlich gesagt wüsste ich spontan nicht, wie ich normale User
darauf sinnvoll vorbereiten könnte, ohne sie zu überfordern.
Das hat nichts mit Dummheit zu tun, denn mein eigenes technisches
Wissen ist ja auch erst mit der Zeit gewachsen.
Wissen ist nicht das Wichtigste, im Moment. Alles muss sich
entwickeln, das ist schon klar. Aber ein paar Ideen und ein bisschen
Erfahrung hat doch jeder.

Ich meine, dass die Leute, über die wir hier diskutieren, genau wie
wir alle, uns zu sehr daran gewöhnt haben, dass man uns Sachen
präsentiert, die wir noch nicht kannten, und dann dürfen wir
herausfinden, wozu sie gut sind.

Es wäre in vielen Situationen hilfreich, wenn man mal einen echten
Bedarf feststellte, bevor man sich mit neuen Objekten,
Dienstleistungen oder sonstigen Verlockungen konfrontiert.

Ein ganzer Haufen Müll landet in der Tonne, einfach, weil das Zeug
mit mir nichts zu tun hat, und ich mit dem Zeug (noch immer) nichts
anzufangen. „Die Leute” scheinen zu glauben, dass man sie ins
Abseits stellt, wenn sie nicht „auf dem aktuellen Stand” sind.

Ich habe keine *Lösung*, weiß aber, dass manche Betrügereien nicht
stattfinden, wenn der User feststellt, dass er mit dem Absender
nichts gemein hat, von dem Angebot nichts versteht und wenn es ihm
sonstwo vorbei geht, „was gerade hipp ist”.

Bescheidenheit wäre die Kurzfassung. Hier in F macht man einen
Unterschied zwischen materiell bescheiden und mental bescheiden
(Humilité – am ehesten Demut, aber das passt nicht gut).

„Einfach mal sein lassen” kann eine andere Version sein.

Cheerio
Michael
--
Geh Kaffee kochen!
Michael Uplawski
2024-11-21 06:25:05 UTC
Permalink
Supersedes wg. fehlendem .
Post by Andreas M. Kirchwitz
Ehrlich gesagt wüsste ich spontan nicht, wie ich normale User
darauf sinnvoll vorbereiten könnte, ohne sie zu überfordern.
Das hat nichts mit Dummheit zu tun, denn mein eigenes technisches
Wissen ist ja auch erst mit der Zeit gewachsen.
Wissen ist nicht das Wichtigste, im Moment. Alles muss sich
entwickeln, das ist schon klar. Aber ein paar Ideen und ein bisschen
Erfahrung hat doch jeder.

Ich meine, dass die Leute, über die wir hier diskutieren, genau wie
wir alle, uns zu sehr daran gewöhnt haben, dass man uns Sachen
präsentiert, die wir noch nicht kannten, und dann dürfen wir
herausfinden, wozu sie gut sind.

Es wäre in vielen Situationen hilfreich, wenn man mal einen echten
Bedarf feststellte, bevor man sich mit neuen Objekten,
Dienstleistungen oder sonstigen Verlockungen konfrontiert.

Ein ganzer Haufen Müll landet in der Tonne, einfach, weil das Zeug
mit mir nichts zu tun hat, und ich mit dem Zeug (noch immer) nichts
anzufangen weiß. „Die Leute” scheinen zu glauben, dass man sie ins
Abseits stellt, wenn sie nicht „auf dem aktuellen Stand” sind.

Ich habe keine *Lösung*, weiß aber, dass manche Betrügereien nicht
stattfinden, wenn der User feststellt, dass er mit dem Absender
nichts gemein hat, von dem Angebot nichts versteht und wenn es ihm
sonstwo vorbei geht, „was gerade hipp ist”.

Bescheidenheit wäre die Kurzfassung. Hier in F macht man einen
Unterschied zwischen materiell bescheiden und mental bescheiden
(Humilité – am ehesten Demut, aber das passt nicht gut).

„Einfach mal sein lassen” kann eine andere Version sein.

Cheerio
Michael
--
Geh Kaffee kochen!
Michael Uplawski
2024-11-20 06:30:25 UTC
Permalink
Moin.
Post by Andreas M. Kirchwitz
Die Angebote jener Spam-Welle sind realistisch. Warum sollte
der ADAC nicht vielleicht Pannensets verlosen? Warum Douglas
nicht Parfüm-Proben verteilen? Ähnliche Werbeaktionen gibt
es tatsächlich, das also ist keineswegs ungewöhnlich, somit
bleibt dieser Spam geschickt unter dem Radar.
Dass nicht jeder darauf hereinfällt muss uns also einen Hinweise
darauf geben können, was geändert werden muss. Eine Idee hätte ich,
die wurde bereits als nicht realisierbar abqualifiziert. Nicht hier
und nicht in D. Ich komme unten vielleicht darauf zurück.
Post by Andreas M. Kirchwitz
Ebenfalls heutzutage völlig normal ist, dass Firmen beim
Einlösen von Gutscheinen, Teilnahme an Verlosungen usw.
oftmals (ohne Not) persönliche Daten abfragen. Da wundert
sich niemand mehr drüber.
In meinem Umfeld und meiner Erinnerung ist das so nicht reel. Auch
Menschen, die sich hinreißen lassen, haben manchmal ein mulmiges
Gefühl im Bauch. Das kann ich authentisch nicht wiedergeben, aber
hinterher werden Zweifel artikuliert, etwa „hätte ich vielleicht
nicht sollen“.
Post by Andreas M. Kirchwitz
Sogar die Abfrage von Zahlungsverbindungen ist nicht wirklich
verdächtig, denn das machen auch etablierte Firmen durchaus,
dass man eine Zahlungsverbindung entweder als Teil einer
Verifikation angeben soll oder aber vorsorglich für die
Möglichkeit des (freiwilligen) späteren Kaufs zusätzlicher
Produkte oder Dienstleistungen. Ja, das ist tatsächlich gar
nicht so ungewöhnlich.
Diese Empfindung muss regional oder sonstwie kontextspezifisch
entstehen. Ich finde das persönlich sehr ungewöhnlich. Besonders,
weil « seriöse » Absender gelegentlich darauf hinweisen, dass sie
niemals per Email persönliche Daten erfragen werden.
Post by Andreas M. Kirchwitz
Die E-Mail-Adresse passt nicht zur Firma? Viele Firmen
beauftragen externe Marketing-Firmen. Es kommt im Alltag
also vor, dass Werbe-Aktionen unter fremden Domains laufen.
Full ack. Sogar der einspeisende Server kann vom direkten
Konkurrenten betrieben werden, weil dort irgendwas billiger ist.
Dann schreibe ich den an, wegen SPAM-Verdacht und lerne, dass OVH
seine Mails über Compbell und einen dort gehosteten
Massenmail-Dienst verschicken lässt. Kein SPAM, nur Kacke. Aber
authentisch.
Post by Andreas M. Kirchwitz
Klar, als Profi ist man misstrauischer und man erkennt eher
die kleinen Details, die das ganze als böse Falle entlarven.
Muss nicht der Wahrheit entsprechen. Besonders im deutschen Usenet
gab es (gibt es vielleicht immer noch) viele interessierte und
manchmal informierte Laien. Das war immer mein Hauptargument, wenn
ich Menschen etwas erklären will, nicht nur in Informatik. Wenn die
Dokumentation von Menschen geschrieben wurde und nicht von halbtoten
Automaten, kann *jeder* ausreichend Kenntnisse erlangen. Das
*ausreichend* birgt Konfliktpotential, aber daheim vor der eigenen
Mailbox kann das völlig ausreichen.

Man kann dann auch als Normalverbraucher verstehen, wieso eine RNA
schlecht für Genmanipulationen am lebenden Eukaryoten zu gebrauchen
ist. Ohne Diplom.

Profis sind mir ungeheuer. Oft zumindest.
Post by Andreas M. Kirchwitz
Aber für die normalen Nutzer gibt es keine starken Trigger,
sondern für sich allein kann alles irgendwie plausibel sein.
Nach Jahrzehnten der Internetnutzung? Und keiner hat eine Idee?
Post by Andreas M. Kirchwitz
So lächerlich dieser Spam auf uns hier wirken mag, doch er
zeigt schonungslos die (niedrige) Schwelle auf, wo der normale
Nutzer überrumpelt werden kann, selbst wenn ihm klar ist, dass
im Internet stets Misstrauen angesagt ist. Da hilft auch keine
weitere Aufklärung mehr, sondern hier ist so ungefähr das Ende
erreicht, was man einem normalen Nutzer beibringen kann.
Ich habe die Agentur zur Bekämpfung des Internetmissbrauchs, hier in
F (« PHAROS » ist ein Teil davon) gefragt, wieso sie die Leute nicht
vorab informieren, wieso [kein Mensch] (auch in F gibt es
Metaphern), daran denkt, penetrante betrügerische Netze und ihre
Köpfe beim Namen zu nennen und endlich mit einfachen Wörtern
offenzulegen, dass betrogen und gestohlen wird, sobald bestimmte
Unternehmen nur erwähnt werden.

Es mangelt an Geld und Personal.

Früher gab es gar keine Unternehmen im Netz, Geld und Personal waren
kein Thema. Trotzdem habt *IHR* mich zu einem Softwareentwickler
gemacht (vielleicht nicht, aber ich habe trotzdem Software
entwickelt). Wieso geht das nicht mehr? Da sind doch überall Netze
und die Leute machen nichts anderes mehr als in ihre verfluchten
SmartPhones zu gucken. « Das dient dazu sich zu kultivieren », hat
mir eine Schülerin gesagt. Die hat nicht einmal verstanden, wieso
ich lachte.

Wieder alles kaputt?
--
Geh Kaffee kochen!
Michael Pachta
2024-11-20 08:12:16 UTC
Permalink
Post by Michael Uplawski
Dass nicht jeder darauf hereinfällt muss uns also einen Hinweise
darauf geben können, was geändert werden muss.
Es würde schon viel helfen, wenn _jeder_ User sich bewusst macht, dass
es unzählige Kriminelle im Internet gibt, die an Geld, persönliche
Daten, Zugangsdaten usw. der User wollen. Bei jeder E-Mail, SMS,
WhatsApp usw. stets hinterfragen: Könnte ein Krimineller dahinter stecken?

"Dringender Handlungsbedarf!" -> Vorsicht!
"Klicken Sie hier:" -> Vorsicht!
"Siehe Anhang." -> Vorsicht!
"Kostenlos" -> Vorsicht!
"Überprüfung Ihrer $WAS_AUCH_IMMER" -> Vorsicht!

Falls man das für sich verneint und dann doch "gehäckt" wird, hat man
was gelernt, meist unter Zahlung von Lehrgeld. Beim nächsten Mal ist man
vorsichtiger. Und wenn nicht, dann kostet es wieder Lehrgeld, so lange,
bis man es endlich kapiert hat.
Post by Michael Uplawski
In meinem Umfeld und meiner Erinnerung ist das so nicht reel. Auch
Menschen, die sich hinreißen lassen, haben manchmal ein mulmiges
Gefühl im Bauch.
Mulmiges Gefühl ist gut. Dann sollte man die von der anderen Seite
gewünschte Aktion nicht durchführen bzw. abbrechen und versuchen,
herauszufinden, ob die Sache legitim ist.
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2024-11-20 08:37:31 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Michael Uplawski
Dass nicht jeder darauf hereinfällt muss uns also einen Hinweise
darauf geben können, was geändert werden muss.
Es würde schon viel helfen, wenn _jeder_ User sich bewusst macht,
dass es unzählige Kriminelle im Internet gibt, die an Geld,
persönliche Daten, Zugangsdaten usw. der User wollen. Bei jeder
E-Mail, SMS, WhatsApp usw. stets hinterfragen: Könnte ein
Krimineller dahinter stecken?
"Dringender Handlungsbedarf!" -> Vorsicht!
"Klicken Sie hier:" -> Vorsicht!
"Siehe Anhang." -> Vorsicht!
"Kostenlos" -> Vorsicht!
"Überprüfung Ihrer $WAS_AUCH_IMMER" -> Vorsicht!
Das sind sowieso immer Alarmzeichen - wenn's nicht kriminell ist,
dann wenigstens der legitime Versuch, einen bestehenden oder
möglichen Kunden zu einer Handlung zu verleiten, die er ansonsten
nicht gesetzt hätte.

Wobei, mitunter sind Firmen auch selber schuld, dass solche Sitten
einreissen. Ich bekam vor ca. 1 Jahr (per Brief!) einen Brief meiner
Bank mit der fett gedruckten Überschrift "HOLEN SIE SICH IHRE
MAHNSPESEN ZURÜCK", einer eher grob gerasterten Grafik mit den
eingeringelten Worten "EINMALIGES ANGEBOT" und dem Hinweis auf einen
Zahlungsrückstand auf einem Konto, dessen IBAN mir nicht bekannt
war. Im Grund genommen war es nur die Papierform (wer zahlt denn
Porto für Spam?), die mich vermuten ließ, dass das tatsächlich von
meiner Bank kam, ansonsten hätte der Brief wirklich alle Merkmale
für eine Attacke erfüllt.

Rund eine Woche später kam dann ein zweites Schreiben, in dem man
sich für das erste als "fälschlicherweise zugestellt" entschuldigte.
Mich würde ja interessieren, was da eigentlich intern passiert
ist...
Post by Michael Pachta
Mulmiges Gefühl ist gut. Dann sollte man die von der anderen Seite
gewünschte Aktion nicht durchführen bzw. abbrechen und versuchen,
herauszufinden, ob die Sache legitim ist.
Ich hatte in der Tat erst einmal versucht, bei meiner Bank
anzurufen, nach reichlich Warteschleifen (möglicherweise war ich
nicht der einzige Empfänger) dann aber aufgegeben und beschlossen,
das als offensichtlichen Unfug oder Irrtum erst einmal zu den Akten
zu legen.

Servus,
Stefan
--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Freude mit Stefan, standhaft und traumhaft!
(Sloganizer)
Thomas Hochstein
2024-11-20 09:29:51 UTC
Permalink
Post by Michael Uplawski
In meinem Umfeld und meiner Erinnerung ist das so nicht reel. Auch
Menschen, die sich hinreißen lassen, haben manchmal ein mulmiges
Gefühl im Bauch. Das kann ich authentisch nicht wiedergeben, aber
hinterher werden Zweifel artikuliert, etwa „hätte ich vielleicht
nicht sollen“.
Nicht selten spielt da auch eine Form von "Gier frisst Hirn" mit, gerne
kombiniert mit endloser Naivität. Ich verstehe ja noch, dass man an
Pannensets vom ADAC und Parfüm-Proben von Rossmann glaubt, aber wenn man
größere fünfstellige Beträge ausgibt, um günstig Gold zu kaufen, habe ich
Probleme mit dem Verständnis.

Andererseits tun Menschen regelmäßig komische Dinge, auf die ich nie
verfallen würde, und meistens[tm] funktioniert's[tm].
Post by Michael Uplawski
Post by Andreas M. Kirchwitz
Aber für die normalen Nutzer gibt es keine starken Trigger,
sondern für sich allein kann alles irgendwie plausibel sein.
Nach Jahrzehnten der Internetnutzung? Und keiner hat eine Idee?
Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.

-thh
Diedrich Ehlerding
2024-11-20 07:44:54 UTC
Permalink
Post by Andreas M. Kirchwitz
So lächerlich dieser Spam auf uns hier wirken mag, doch er
zeigt schonungslos die (niedrige) Schwelle auf, wo der normale
Nutzer überrumpelt werden kann, selbst wenn ihm klar ist, dass
im Internet stets Misstrauen angesagt ist. Da hilft auch keine
weitere Aufklärung mehr, sondern hier ist so ungefähr das Ende
erreicht, was man einem normalen Nutzer beibringen kann.
Ja.

Früher wurden Viren und Trojaner per Mail verteilt. Das ist gar nicht
mehr nötig, diese Art Phishing-Mails enthält keinen eigentlichen
Schadcode für Computer. Heutige Schadsoftware infiziert Menschen, nicht
Rechner, und sie nutzt das Versagen des mentalen Immunsystems -
letzteres wird durch die Vokabeln "Gewinn" und "kostenlos"
ausgeschaltet.
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Karl-Josef Ziegler
2024-11-19 07:11:57 UTC
Permalink
Post by Michael Uplawski
Jetzt kommen die anderen.
Zudem noch als Ergänzung:

<https://www.antispam-ev.de/forum/showthread.php?40403-Sammelthread-Sie-haben-gewonnen-Aldi-Edeka-Mediamarkt-und-Co>

Altbekannte Gauner mit ellenlanger Krankenakte.
Helge Adler
2024-11-26 11:43:35 UTC
Permalink
Post by Michael Uplawski
Moin.
Hallo geschätzte Auskenner,
In de.admin.net-abuse.mail kennen sich noch mehr mit dem Thema aus.
Ich setze ein Follow-up.
In der Zeile ganz unten im Fenster der geöffneten Mail erscheinen
übrigens immer ähnliche Ziel-Links, wenn der Mauszeiger über die
verlockenden Einladungen streicht, bspw.
http://81.171.12.132/4krQUw23793NcbX493gkdhqdzngs5673YJFMZABSSZJKUQJ36765/12631g12
Eine Whois-Abfrage brachte für diese IP "Weblease Netherlands B.V.".
(…)
WAS meint IHR?
Normalerweise stelle ich selbst Fragen dieser Art. Inzwischen habe
ich aber dazu gelernt. Dass du solche Mails ignorierst oder
mindestens keinem Link folgst, ist schon das Erste und Richtige.
Ebend!

Wir sind ja nun nach Jahrzehnten des Wohnens im Netz auch nicht mehr
voll blutige Beginner.
Post by Michael Uplawski
Danach behaupte ich, kannst du den Aufwand treiben, den Urheber zu
ermitteln, der ist wohl weder bei Weblease, noch hinter der
augenscheinlichen Absenderadresse zu suchen.
Statt dessen, wenn du dich bei einem Zugangsanbieter beschweren
möchtest – oder vielmehr: dem Betreiber des absenden Servers einen
Hinweis zukommen lassen willst –, musst du die Received-Header der
Mail analysieren.
Wäre mir leider schon zu viel Aufwand.

Die erkennbaren Ziellinks sind ja immer völlig dubios. Aber ältere
Leute ohne INet-Erfahrung könnten evtl. auf die scheinseriös
verwendeten, wechselnden Absenderadressen (ADAC, Telekom, Rossmann
usw.) reinfallen. Es fallen ja auch immer noch Leutchen auf
Enkeltricks udgl. herein.

Und natürlich nervt es, daß der hier zuständige Provider die generelle
Filterung nicht zustande bringt. KI wäre dazu optimal geeignet.
Post by Michael Uplawski
Dazu gibt es viele Anleitungen im Netz.
Aber auch danach braucht es noch Input von Leuten mit Erfahrung.
Jetzt kommen die anderen.
(Crosspost und Follow-up de.admin.net-abuse.mail)
Danke, das lese ich mir nun durch.
Michael Pachta
2024-11-26 12:27:51 UTC
Permalink
Post by Helge Adler
Und natürlich nervt es, daß der hier zuständige Provider die generelle
Filterung nicht zustande bringt. KI wäre dazu optimal geeignet.
KI wird wahrscheinlich sogar notwendig werden, denn auch die Kriminellen
werden in Zukunft KI einsetzen und wahrscheinlich die ganze Welt mit
perfekt formulierten Phishing-Mails zuballern (wie mit diesem
"ADAC"-Spam), bis die Schwarte kracht. Der Dreck muss per KI schon vom
Provider abgelehnt werden, sonst werden wir darin ersaufen.
Karl-Josef Ziegler
2024-11-26 14:58:15 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Helge Adler
Und natürlich nervt es, daß der hier zuständige Provider die generelle
Filterung nicht zustande bringt. KI wäre dazu optimal geeignet.
KI wird wahrscheinlich sogar notwendig werden, denn auch die Kriminellen
werden in Zukunft KI einsetzen und wahrscheinlich die ganze Welt mit
perfekt formulierten Phishing-Mails zuballern (wie mit diesem
"ADAC"-Spam), bis die Schwarte kracht. Der Dreck muss per KI schon vom
Provider abgelehnt werden, sonst werden wir darin ersaufen.
Ja, ich schätze auch, dass bald ein Mailfilter auf dem sendenden
Mailserver (Google, Microsoft anyone...) erforderlich sein könnte. Da
wird nämlich hemmungslos so viel Dreck hinausgeblasen, der vernünftige
Kommunikation zu einem Ding der Unmöglichkeit werden läßt.
Michael Pachta
2024-11-26 18:18:19 UTC
Permalink
Post by Karl-Josef Ziegler
Ja, ich schätze auch, dass bald ein Mailfilter auf dem sendenden
Mailserver (Google, Microsoft anyone...) erforderlich sein könnte. Da
wird nämlich hemmungslos so viel Dreck hinausgeblasen, der vernünftige
Kommunikation zu einem Ding der Unmöglichkeit werden läßt.
Hm, ich habe mal kurz in die Received-Header eines halbes Dutzend Spams
(ADAC, Bitcoin, Pimmelspray, Lotterie). Die wurden alle direkt bei GMX
eingeliefert, von verschiedenen Servern mit DKIM-Signatur. Weit und
breit kein gmail.com oder outlook.com.

Das dürfte daran liegen, dass die meisten Spammer/Scammer gar keinen
E-Mail-Kontakt zu den Opfern benötigen, sondern sie zu einem Klick
verleiten wollen, um sie zu Webseiten zu leiten, wo sie abgezockt werden
sollen.

Die paar Vorschussbetrüger und andere, die ihre Scams über
E-Mail-Kontakt abwickeln, fallen da nicht sonderlich ins Gewicht.
Helge Adler
2024-11-26 22:43:24 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Karl-Josef Ziegler
Ja, ich schätze auch, dass bald ein Mailfilter auf dem sendenden
Mailserver (Google, Microsoft anyone...) erforderlich sein könnte. Da
wird nämlich hemmungslos so viel Dreck hinausgeblasen, der vernünftige
Kommunikation zu einem Ding der Unmöglichkeit werden läßt.
Hm, ich habe mal kurz in die Received-Header eines halbes Dutzend Spams
(ADAC, Bitcoin, Pimmelspray, Lotterie). Die wurden alle direkt bei GMX
eingeliefert, von verschiedenen Servern mit DKIM-Signatur. Weit und
breit kein gmail.com oder outlook.com.
Das dürfte daran liegen, dass die meisten Spammer/Scammer gar keinen
E-Mail-Kontakt zu den Opfern benötigen, sondern sie zu einem Klick
verleiten wollen, um sie zu Webseiten zu leiten, wo sie abgezockt werden
sollen.
Deswegen hatte ich im OP die Auskenner auch gefragt (sofern recht
erinnerlich), wie/auf welchem Wege die ADAC/XYZ-SPAMMER der
"Glückwunsch-Sie-haben-ein-Geschenk-Set-gewonnen"-EMails letzten Endes
damit an ihre lebenswichtigen Einnahmen gelangen wollen? Also wie es
nach der EMail weiter geht. Wenn's richtig Verbrechrisch wäre, wäre
doch wohl längst der Blaulichtverein angerückt?


Bei einer heute eingelangten EMail des Sicherheitsteam von "Klarna"
hingegen erscheint der Kriminal-Betrugsversuch jedoch eindeutig:

Auf dem verlinkten Formular gab ich, wie gefordert, zwecks
Reaktivierung des Lastschrift-Mandats meine Sparkassendaten ein, also
Konto-Nr., Legit.-ID, Onlinebanking-PIN usw. usf.

Zitat:
*******************

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

das Lastschriftmandat für Ihr Kundenkonto läuft mit 25.11.2024 ab. Ab
diesem Zeitpunkt ist es für Sie nicht mehr möglich über KIarna
Zahlungen zu tätigen.

Nur durch eine erneute Legitimation vor Ablauf der Frist kann auch
weiterhin eine reibungslose Verwendung sichergestellt werden.

***********************************

Nebenbei: Diesen Text in der EMail (die viele der Anwesenden gewiss
ebenfalls erhalten haben) dürfte durchaus ein Muttersprachler
zugeschneidert haben...

Enthaltene Tippfehler sind kein Zufall und mit herkömmlicher
Filtertechnik nicht aufzuspüren, da letzterer keine KI zugrunde liegt.

("KIarna" mit Majuskel-I, im Body Satzzeichen vor oder hinter
"erkennungsdienst-gefährdeter" Zeichenkette eingestreut, möchtegern-
unauffällig, und wer weiß, was noch. [1])

https://klarna-finanzdienstleister.xyz/creditcard/WvesNRsOcCwswF&DddhfQVufPNzOXpE=bMGYwtoJeioeql-ASXGzLFSPmpPjK&PheFKGRiZliry=VwWGiMaXIBGVowbjNSBz

(Originallink, nicht editiert. Übrigens: Wie lässt sich denn eine TL-
Domain ".xyz" registrieren und nutzen? "klarna-" kann doch nur ein
ahnungsloser Registrar sowie analphabetischer Hoster in
Hinterhofindien mitmachen, oder?)


Erst bei der späteren Eingabe meiner Kreditkartendaten inkl.
Sicherheitscode haperte es mit der WEITER-Schaltung, der Vorgang war
auch nicht mit "Habe keine Kreditkarte" zu überspringen.

Wie auch immer, mir scheint vorgenannte Sorte (kriminaler) und nicht
komplett durchdachter Betrügerei doch eine recht mühsame Machart
"unternehmerischer" Betätigung zu sein.

Welche Oma fühlte sich denn durch sowas, trotz aller Mühegebung,
psychologisch unter Druck gesetzt? Und überhaupt, welche Internet-Oma
bezahlt ihren Einkauf bei Ebay am Computer mittels Klarna? So'ne Oma
im INet gibts ja gar nicht (mehr)!

Nee, nee, s.g. Herr Möchtegern, dann mache doch lieber mal den Taxi-
Führerschein.....


Wie kann sich ein Staat und eine Wirtschaft von solchen Versagern
jahrzehntelang an der Nase herumführen lassen?

Hier ist die Frage aber OT.
Post by Michael Pachta
Die paar Vorschussbetrüger und andere, die ihre Scams über
E-Mail-Kontakt abwickeln, fallen da nicht sonderlich ins Gewicht.
[1] die Kopfzeilen, wer kann und mag, editiert:

From - Mon Nov 25 11:35:34 2024
X-Account-Key: account4
X-UIDL: 1136168021.79818
X-Mozilla-Status: 0001
X-Mozilla-Status2: 00000000
X-Mozilla-Keys:

Return-Path: <***@t-online.de>
Received: from fwd83.aul.t-online.de ([10.223.144.109])
by ehead25a06.aul.t-online.de with LMTP
id M5gXEswsQ2fuZAAAtVJ6Cw
(envelope-from <***@t-online.de>); Sun, 24 Nov 2024
14:40:28 +0100
Received: from [127.0.0.1] ([45.131.66.23]) by fwd83.t-online.de
with (TLSv1.3:TLS_AES_256_GCM_SHA384 encrypted)
esmtp id 1tFCqf-4INiQS0; Sun, 24 Nov 2024 14:40:25 +0100
Content-Type: multipart/related; type="text/html";
boundary="--_NmP-d15d3a05aa4a873b-Part_1"
From: Sicherheitsteam <***@t-online.de>
To: [@mikkimaus]@t-online.de
Subject: Wichtige Information
Message-ID: <86088a59-93df-6c68-f850-***@t-online.de>
Date: Sun, 24 Nov 2024 13:40:24 +0000
MIME-Version: 1.0
X-TOI-VIRUSSCAN: unchecked
X-TOI-EXPURGATEID: 150726::1732455625-01FEC96B-3D181369/10/9201415
SUSPECT URL
X-TOI-MSGID: 8c58cb6e-f5dd-4c33-87e8-29eeee4eddd1
X-ENVELOPE-TO: <[@mikkimaus]@t-online.de>


Immerhin: "verdächtige URL" und fast 24 Stunden Verweil in der
Forensik vor Auslieferung an den Empfänger.
Michael Uplawski
2024-11-27 06:09:29 UTC
Permalink
Post by Helge Adler
45.131.66.23
Die Mail kommt aus dem Saarland. Ich lach' mich kaputt. Moin Ihr
Nasen!

Schicke den Krempel an ***@deinserverhost.de, wenn du
willst.

Wenn eine Mail nicht von dem kommt, der angibt sie verschickt zu
haben, musst du nachdenken. Nicht erst, wenn irgend im Text
eventuell komisch ist. Dazu gibt es viel zu viel „eventuell“ und
viel zu viel „komisch”. Mit „irgendwas” fange ich gar nicht erst an.

Cheerio
--
Geh Kaffee kochen!
Diedrich Ehlerding
2024-11-27 15:16:27 UTC
Permalink
Post by Michael Uplawski
willst.
Außerdem an ***@t-online.de, denn die Mail ist bei T-Online nicht über
deren MXe eingeliefert worden, sondern über deren Relayserver oder
evtls. deren Webinterface, und dafür muss man T-Online-Userid+Kennwort
angeben. Vermutlich ist es aber eine HGit+Run-Adresse; einmal verbrannt,
wird die wiueder weggeworfen.

Ich hab denb Kram auch bekommen. ***@deinserverhost.de reagiert
aber nicht (jedenfalls nicht in für mich ersichtlicher Weise).
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Michael Uplawski
2024-11-27 21:38:23 UTC
Permalink
Post by Diedrich Ehlerding
aber nicht (jedenfalls nicht in für mich ersichtlicher Weise).
Selten habe ich so bedauert, nunmehr zu weit weg zu wohnen. Früher
wäre ich in Eppelborn vorbeigefahren und hätte die ausgedruckte Mail
einfach übergeben. Recht groß kann der Laden auch nicht sein. ;)

Cheerio (Gunnaht!)
--
Geh Kaffee kochen!
Michael Pachta
2024-11-27 12:55:22 UTC
Permalink
Post by Helge Adler
Deswegen hatte ich im OP die Auskenner auch gefragt (sofern recht
erinnerlich), wie/auf welchem Wege die ADAC/XYZ-SPAMMER der
"Glückwunsch-Sie-haben-ein-Geschenk-Set-gewonnen"-EMails letzten Endes
damit an ihre lebenswichtigen Einnahmen gelangen wollen? Also wie es
nach der EMail weiter geht.
Die Opfer klicken auf den in der E-Mail angegebenen Link (der häufig
beginnt mit https://storage.googleapis.com) und geben auf den von den
Kriminellen erstellten Webseiten persönliche Daten ein, darunter auch
Kreditkarten-Daten. Dann kaufen die Kriminellen damit ein. Außerdem
melden die Kriminellen ihre Opfer gerne bei irgendwelchen Webseiten an,
die neue Kunden gewinnen wollen und Spammer beauftragt haben, Kunden zu
gewinnen, möglicherweise sogar in gutem Glauben. Das nennt sich
Affiliate-Spam.

Wer Lust hat, kann auf http://spam.tamagothi.de/ gehen und dort lesen.
Der Betreiber seziert und kommentiert Spam-Mails, die er erhalten hat.
Man kann durchaus was lernen.
Post by Helge Adler
Wenn's richtig Verbrechrisch wäre, wäre
doch wohl längst der Blaulichtverein angerückt?
Wo soll der Blaulichtverein denn anrücken? Die Kriminellen hocken
irgendwo, z.B. in Russland, und betreiben von dort ihr kriminelles
Geschäft über beliebige Server, die sonstwo stehen. Ja, manchmal werden
solche Banden hopsgenommen, aber letztlich sind es zu viele, als dass
man sie alle kriegen kann, zumal sie ihre Spuren zu verwischen wissen
und auch nachwachsen, da man so einfach und weitgehend gefahrlos Geld
abgreifen kann.
Post by Helge Adler
Bei einer heute eingelangten EMail des Sicherheitsteam von "Klarna"
Nichts besonderes, so etwas bekomme ich immer wieder mal für beliebige
Zahlungsdienstleister oder Banken. Ist aber eher selten, der Affiliate
Spam ist da ein Vielfaches häufiger.
Post by Helge Adler
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
das Lastschriftmandat für Ihr Kundenkonto läuft mit 25.11.2024 ab. Ab
diesem Zeitpunkt ist es für Sie nicht mehr möglich über KIarna
Zahlungen zu tätigen.
Nur durch eine erneute Legitimation vor Ablauf der Frist kann auch
weiterhin eine reibungslose Verwendung sichergestellt werden.
Tja, hier sollte die von mir an Otto und Ottilie Normaluser(in)
gerichtete universelle Regel zum Tragen kommen:

Wenn einer in einer E-Mail was von dir will, speziell wenn es um Geld
geht, Zeitdruck aufgebaut wird und/oder unangenehme Folgen behauptet
werden, *IMMER* prüfen, ob das wirklich legitim ist. Am besten dadurch,
dass man beim Dienstleister anruft oder ihn anschreibt. Natürlich
*NIEMALS* irgendwelche Telefonnummern, Webseiten oder E-Mail-Adressen
nehmen, die in der E-Mail genannt werden. *IMMER* die entweder bekannten
Adressen/Nummern nehmen oder selber schnell ergoogeln.

Würde jeder diese Regel beherzigen, sähe es für die Kriminellen bitter
aus. Diese Regel benötigt quasi kein technisches Hintergrundwissen
(Header lesen, Domains prüfen usw.), sondern kann von jedem Normaluser
problemlos angewandt werden. Legt den von euch betreuten Usern nahe,
dies zu beherzigen.
Post by Helge Adler
https://klarna-finanzdienstleister.xyz
Otto Normaluser sieht nur "klarna" und denkt, dass alles seine
Richtigkeit hat und gibt seine Daten, wie gewünscht, ein.
Post by Helge Adler
(Originallink, nicht editiert. Übrigens: Wie lässt sich denn eine TL-
Domain ".xyz" registrieren und nutzen? "klarna-" kann doch nur ein
ahnungsloser Registrar sowie analphabetischer Hoster in
Hinterhofindien mitmachen, oder?)
Keine Ahnung, sorry. Aber wahrscheinlich ist das so, wie du schreibst.
Post by Helge Adler
Wie auch immer, mir scheint vorgenannte Sorte (kriminaler) und nicht
komplett durchdachter Betrügerei doch eine recht mühsame Machart
"unternehmerischer" Betätigung zu sein.
Mühsam? Weiß ich nicht. Aber ganz sicher einträglich, angesichts der
Vielzahl solchen Spams. Da lohnt sich auch etwas Mühe.
Post by Helge Adler
Welche Oma fühlte sich denn durch sowas, trotz aller Mühegebung,
psychologisch unter Druck gesetzt? Und überhaupt, welche Internet-Oma
bezahlt ihren Einkauf bei Ebay am Computer mittels Klarna? So'ne Oma
im INet gibts ja gar nicht (mehr)!
Muss ja keine Oma sein. Warum auch? Karl Arsch und Lieschen Müller
können durchaus in ihren 30ern oder 40ern sein.
Karl-Josef Ziegler
2024-11-27 13:32:23 UTC
Permalink
Post by Michael Pachta
Post by Karl-Josef Ziegler
Ja, ich schätze auch, dass bald ein Mailfilter auf dem sendenden
Mailserver (Google, Microsoft anyone...) erforderlich sein könnte. Da
wird nämlich hemmungslos so viel Dreck hinausgeblasen, der vernünftige
Kommunikation zu einem Ding der Unmöglichkeit werden läßt.
Hm, ich habe mal kurz in die Received-Header eines halbes Dutzend Spams
(ADAC, Bitcoin, Pimmelspray, Lotterie). Die wurden alle direkt bei GMX
eingeliefert, von verschiedenen Servern mit DKIM-Signatur. Weit und
breit kein gmail.com oder outlook.com.
Das ist wohl individuell verschieden. Ich erhalte viele Spams, die über
Google oder Microsoft-Server gelaufen sind.

Und zum 'guten Ton' von Spammern gehört es, dass man nur
Weiterleitungsseiten im Spam platziert, um den eigentlichen Server zu
schützen. Die liegen dann oft bei Google (z. Bsp. usercontent),
Microsoft oder AWS. Und selbstverständlich alles über den
'Oberganovenbeschützer' Cloudflare mittels Reverse Proxy zusätzlich
abgesichert.
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